Frei-Maurer-Frage: Was machen wir hier eigentlich?

Bruchsteinmauer

Kommt ein Mann auf eine Baustelle, schaut den Bauarbeitern eine Weile bei der Arbeit zu und tippt dann dem ersten auf die Schulter: »Was machst Du da eigentlich?« Der Maurer dreht sich genervt um: »Na, was wohl? Ich lege Steine!« Der Mann tippt dem zweiten auf die Schulter: »Sag‘ mal, was machst Du da eigentlich?« Der zweite Maurer dreht sich um, wischt sich den Schweiß von der Stirn: »Na, ich verdien’ hier meine Brötchen!« Der Mann tippt dem Dritten auf die Schulter: »Was machst Du da eigentlich?« Der Maurer hält einen kurzen Moment inne, dreht sich um… und antwortet mit einem strahlenden Lächeln: »Ich? Ich baue eine Kathedrale!«

Ich habe mit dieser alten Weisheits-Geschichte das Vorwort meines kommenden Buches begonnen – und hatte sie vor einiger Zeit auch in der »Zirkelkorrespondenz« gelesen. Der Autor des ZK-Textes stellte die Frage, wer von den drei Bauarbeitern abends nach getaner Arbeit wohl am glücklichsten die Füße hochlegt, wer am wenigsten »gestresst« ist.

Eigentlich eine rhetorische Frage, aber dennoch eine gute: Sie erinnert einen daran, wie wichtig es sein kann, das größere Ziel der (manchmal anstrengenden oder sogar nervigen) Arbeit nicht aus dem Blick zu verlieren, das eigene Tun möglichst in einem größeren Zusammenhang zu sehen und nicht zu vergessen, worum es bei der Arbeit eigentlich geht.

Seitdem ich diese Geschichte kenne und Logen-Mitglied bin, geht mir eine Sache nicht aus dem Kopf:

Was wäre, wenn die Geschichte etwas anders gehen würde? Wenn der Mann aus der Geschichte ein Gast wäre, der in eine Loge kommt, uns eine zeitlang beim »Frei-Maurern« zuschauen und dann fragen würde »Was macht Ihr da eigentlich?«

Was wäre Eure Antwort?