Ein Artikel der aktuellen »ti« (eine Publikation der Logen »Zur Treue« und »Zum Leoparden«) hat mir mal wieder den »demographischen Wandel« als ureigenste ‚freimaurerische Marktlücke‘ ins Gedächtnis gerufen:
Wo, wenn nicht in den Logen, wird denn die viel beschworene »Generationenverständigung« längst geprobt und gelebt? Unser Durchschnittsalter liegt zwar meist irgendwo zwischen 50 und 60, aber trotzdem sind oft Brüder aller Altersklassen vertreten und im regen Austausch miteinander.
Unsere selten ausgelasteten Logenhäuser könnten also längst auch Mehrgenerationenhäuser sein, mit Wohnmöglichkeiten für alte und junge Brüder neben den üblichen Gemeinschaftsräumen (ältere Brüder Parterre, jüngere im Souterrain oder Dachgeschoss).
Stattdessen bleiben mancherorts alte Brüder den Arbeiten fern, weil es für sie zum Logenhaus inzwischen zu weit ist und sie niemandem mit Fahrdiensten zur Last fallen wollen (besonders traurig, wenn man bedenkt, dass die Loge gerade im letzten Lebensabschnitt eine wichtige Stütze sein sollte), während manch junger Bruder günstigen Wohnraum sucht (den er sich in einem Logenhaus auch hervorragend mit ein paar simplen Hausmeisterdiensten verdienen könnte). Und natürlich würde eine effektivere Nutzung der Räumlichkeiten als Logen- und Mehrgenerationenhaus auch klamme Kassen aufbessern und Spielraum für Renovierungen der oft in die Jahre gekommenen Gebäude schaffen.
Bislang ist das zwar nur eine fixe Idee, aber wer weiß: Vielleicht lesen diese Zeilen ja die richtigen Brüder, nehmen allen Mut zusammen und wagen es:
Deutschlands erste Generationen-WG unterm Dach der Freimaurerei – eine Art Bruderschaft 2.0 als mögliches Modell für die Zukunft.