Kleine Einblicke ins große Aufnahmeritual

Freimaurer Initiation
Historische Darstellung eines Aufnahmerituals, Quelle: Wikipedia

Die Freimaurerei nennt sich traditionell Bruderbund, da sich auch die Mitglieder zum Zeichen ihrer besonderen Verbundenheit noch heute untereinander als ‚Brüder‘ bezeichnen. Wichtigster Meilenstein auf dem Weg eines jeden Logen-Mitglieds ist natürlich die Aufnahme in diesen Bund und um das feierliche Initiations-Ritual ranken sich Legenden. Die genauen Abläufe werden nämlich traditionell von Logen-Mitgliedern immer noch verschwiegen – und obwohl im Laufe der Jahrhunderte längst sämtliche Details durchgesickert sind (und viele falsche hinzugedichtet wurden), will ich’s hier an dieser Stelle auch bei der gelobten Verschwiegenheit belassen, um keinem Leser und möglicherweise künftigen Bruder spätere Überraschungsmomente zu versauen. ;)

Ein Bruder plaudert in seinem Blog jetzt aber doch zumindest ein bisschen aus dem Nähkästchen, in dem er immerhin Einblicke in seine Gefühlswelt gibt:

Er empfand die sog. „Aufnahme-Arbeit“ als genauso eindrucksvoll, wie ‚anstrengend‘. Und weil’s nunmal so ein wichtiger Moment im Leben eines jeden Freimaurers ist, sind die Brüder oft mindestens genauso aufgeregt, wie der Neu-Aufzunehmende – und wollen hinterher natürlich sofort wissen, wie’s dem frischgebackenen Bruder ergangen ist.

So auch im Fall meines bloggenden Bruders „Freemason75“ – allerdings wurde er wohl mit etwas besorgtem Tonfall gefragt: Er sähe müde aus, habe einer seiner neuer Mitbrüder bemerkt. Und die Antwort des gerade in die sog. Weltbruderkette aufgenommenen Mitglieds finde ich herrlich:

„Entschuldige bitte. Aber erst schickt ihr mich auf mehrere [symbolische] Reisen und dann habe ich, nachdem ich nahezu vier Jahrzehnte als Einzelkind durch die Welt gewandert bin, mehrere Millionen Brüder. Und das innerhalb weniger Stunden. Dann darf man doch auch mal müde sein, oder?“

Jo, darf man – mir ging’s ähnlich. ;)