Ungewöhnlich: Die renommierte Schirn Kunsthalle Frankfurt nähert sich vom 23. Juni bis zum 25. September kreativ der künstlerischen Seite von „Geheimgesellschaften“ mit einer gleichnamigen Ausstellung; freimaurerisches Motto „Wissen Wagen Wollen Schweigen“:
Geheimgesellschaften mit ihren verborgenen Riten, ihrem geheimen Wissen und exklusiven Mitgliederkreis faszinieren die Menschen seit jeher. (…) Vor allem in Krisenzeiten liefern sie verstärkt Ersatzwerte für die herrschenden politischen, gesellschaftlichen und technologischen Ordnungen. Die Ausstellung geht der Frage nach, inwieweit Geheimgesellschaften auch gewisse Mechanismen zeitgenössischer Kunst widerspiegeln. In der Kombination von Kunstwerken und historischen Objekten wie Büchern, Waffen oder Dokumenten von Scotland Yard folgt die Ausstellung durch einen labyrinthartigen Parcours dem Geheimen und offenbart skurrile und wunderliche Entdeckungen. (…) Notwendigerweise wird es einen gewissen Grad an Verdunkelung geben, weil Wissen in Geheimgesellschaften obskur bleiben muss, um zu überleben.
Nachtrag: Auf der Website vom hr gibt’s ein paar Bilder und weitere Infos zur Ausstellung – leider unter einer etwas reißerischen Überschrift. Lesenswert ist auch der Bericht in der FAZ sowie der Artikel der Welt (obgleich hier die Freimaurerei leider als „autoritäres System“ bezeichnet wird – eine höchstens historisch korrekte Sicht, die ich für die Gegenwart keinesfalls teilen kann – sonst gäbe es wohl kaum Websites wie dieses Blog hier). Übrigens: Falls jemand die Ausstellung besucht, würde ich mich über einen kleinen Bericht als Kommentar freuen.
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Wir haben mit einer Gruppe von Freimaurerinnen unterschiedlichen Alters und Nationalitäten die Ausstellung besucht. Aus den erklärenden Texten vor Eintritt in den Ausstellungsraum mit der großen Tür fiel ein mangeldes Verständnis über die Begriffe Intiation und Geheimgesellschaft auf.
Ob P2-Loge als Deckmantel bei der Mafia oder reguläre Freimaurerloge alles wurden in dieser Ausstellung über einen Kamm geschoren.
Wir wollten aber dennoch verstehen und sind anschließend mit einer Führung durch die Ausstellung gegangen. Initiationsgemeinschaft und Geheimgesellschaft wurden auch bei der Führung synonym verwendet. Es war uns schon klar, dass man Kunst nicht immer gleich verstehen kann oder muss; sie kann ihre Wirkung auch erst nachher zeigen.
Der junge Führer konnte bei vielen Kunstwerken nichts Näheres erläutern, blieb in seinen Ausführung stecken, lief dann weiter zum nächsten Objekt und zeigte sich eher als einen ungeübten Kunstbetrachter, konnte von den Gedanken der Künstler nur sehr wenig vermitteln.
Bei den drei Lehrtafeln der Loge „Zur Einigkeit“ – locker an der Wand aufgestellt – wurden nur gesagt, dass diese „sehr geheim“ waren, obwohl die Bilder schon seit langem im Internet abrufbar sind. Diese Tafel waren in dieser Ausstellung übrigens eher Fehl am Platz, weil keine zeitgenössische Kunst.
Die Ausstellung in der Schirnhalle hat uns in ihrer Gesamtkonzept nicht gefallen, weil sie bei uns Eingeweihten eher Unklarheit erzeugt hat.
Wir waren alle geschockt über den deprimierenden, ja schockierenden Eindruck, die diese Kunst in ihrer Gesamtheit vermittelt hat. Die Kuratoren ist es unserer Meinung nach nicht gelungen, den Besucher das Thema näher zu bringen. Bei uns blieb eine große Leere mit vielen Fragezeichen. Wozu war diese Ausstellung gut? Wir waren enttäuscht und finden es sehr bedenklich, dass die Freimaurerei schon wieder mit Geheimniskrämerei in Verbindung gebracht wird. Das tolle Buch „Freimaurer in 60 Minuten“ zeigt -GottseiDank- ein ganz anderes Bild der Freimaurerei.
Danke für den aufschlussreichen Bericht – und fürs Buch-Lob ;)
Obwohl die Aisstellung „Geheimgesellschaften“ bemueht ist, die Erwartungen an sie zu daempfen, gelingt ihr das nicht. Der Besucher geht natuerlich hin, trotz aller gegenteiliger Beteuerung, die Lüftung von Geheimnissen zu erleben. Das ist aber erklaertermassen nicht die Absicht ihrer Macher. Die Ausstellung vermittelt lediglich die Sicht hanz unterschiedlicher bildender Kuenstler auf das Geheimnis und ihre subjektive Auseinandersetzung damit. Das ist etwas ganz anderes.
Gleichwohl gibt es mehrere Ansätze, z. B. die freimaurerische Variante des Geheimnisses herauszuarbeiten. Die Textbeitraege des Ausstellungskatalogs bieten hierzu genug Ansaetze. Ich habe mit der Ausstellungsleitung vereinbart, für eine Fuehrung fuer Brüder meiner Loge
Bin leider zu frueh auf die Sendetaste gekommen.
Hier die Fortsetzung:
für die Brüder meiner Loge „Wilhelm zur Unsterblichkeit“ (FO) in Frankfurt diese Aspekte zusammenzufassen. Ein weitere Bruder unserer Loge beteiligt dich daran. Die Führung findet am Freitag, den 26. August von 17 bis 18 Uhr statt. Ich werde hier gern darüber berichten.
Eberhard Panne, Alt-LM „WzU“, PM Hessen der GLL, Zirkelmeister des Arbezszirkels Frankfurt. der Forschungsgesellschaft QC