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\nCC BY-SA 4.0<\/a>, Link<\/a><\/p>\n

Pinocchio ist eine der bekanntesten Kindergeschichten und ein popul\u00e4res Symbol f\u00fcr Unabh\u00e4ngigkeit, Emanzipation und die Befreiung vom Marionettendasein. Weniger bekannt sind die vielen Parallelen zur Freimaurerei:<\/p>\n

\u00c4hnlich wie im \u201eDschungelbuch\u201c des Freimaurers Rudyard Kipling geht es auch in Carlo Collodis Pinocchio um \u201eMenschwerdung\u201c durch Arbeit an sich selbst, aber auch um das Thema Freiheit (hier: Befreiung von den Fesseln des Marionettendaseins).<\/p>\n

Sogar wesentliche Leitmotive der drei Freimaurer-Grade lassen sich finden:<\/p>\n

Wie im ersten Grad der Freimaurerei stehen f\u00fcr Pinocchio am Anfang des Weges Selbsterkenntnis und Selbstfindung.<\/p>\n

Wie ein Freimaurer symbolisch im zweiten Grad, muss auch Pinocchio reisen und Versuchungen widerstehen. Auch ihm steht dabei u. a. ein \u201eMeister\u201c helfend zur Seite: Meister Gepetto. Er hat Pinnochio aus einem groben Holzklotz geschnitzt, welcher sich interessanterweise dagegen \u00bbgestr\u00e4ubt\u00ab hat, gegen seine Natur bearbeitet zu werden. Auch bei der praktischen Steinmetzarbeit kann man immer nur mit und nie gegen den \u201eStein\u201c arbeiten bzw. nichts aus ihm \u201eherausholen\u201c, was nicht in ihm steckt. Freimaurer erinnert das Bild von Gepettos Arbeit am Holzklotz an die Arbeit am rauen Stein, dem Symbol f\u00fcr die eigene unvollkommene Pers\u00f6nlichkeit des Menschen mit Macken, Ecken und Kanten, an denen jeder Freimaurer f\u00fcr sich arbeiten soll.<\/p>\n

Und wie ein Freimaurer im dritten Grad, wird auch Pinocchio immer wieder mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert.<\/p>\n

Der Schl\u00fcssel zur Meisterschaft liegt letztlich \u2013 auch hier wieder \u00c4hnlichkeiten zur Freimaurerei \u2013 in der Meisterschaft \u00fcber sich Selbst, \u00fcber das Ego mit seinen Macken, Ecken, Kanten, durch die sich Pinocchio die Fesseln seines Marionettendaseins letztlich selbst angelegt hat (und nicht etwa seine Umwelt oder fremde M\u00e4chte). Es geht also \u2013 \u00e4hnlich wie in der Freimaurerei \u2013 um innere Freiheit von vermeintlich \u00e4u\u00dferen Zw\u00e4ngen.<\/p>\n

Sind diese Parallelen von Pinocchio zur Freimaurerei nur Zuf\u00e4lle?<\/p>\n

Werner J. Kraftsik hat f\u00fcr sein neues Buch und den folgenden Gastbeitrag genauer hingeschaut:
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Mit Pinocchio verbinden viele nur die L\u00fcgen und die dadurch riesig anwachsende Nase. Diese Nase ist zu einem Synonym f\u00fcr L\u00fcgner geworden, das bis heute flei\u00dfig verwendet wird.<\/p>\n

Wer die Geschichte Pinocchios aufmerksam liest, stellt sehr bald fest, dass nur an zwei Stellen Pinocchios Nase wegen seiner L\u00fcgen w\u00e4chst und es sich in Wirklichkeit um seine Verwandlung von einem Hampelmann zu einem wahrhaften, ehrsamen und guten Menschen handelt. Pinocchio ein freimaurerisches Ideal? Wie das?<\/p>\n

Der Autor der Originalgeschichte, Carlo Lorenzini, Pseudonym Carlo Collodi, war, wie der italienische Historiker Aldo Mola herausgefunden hat, Freimaurer.<\/p>\n

Schon im ersten Kapitel, als Pinocchio noch nicht wirklich entstanden, sondern nur als ein Holzklotz vorhanden ist, widersetzt sich dieser den Versuchen ihn zu formen und gegen seinen Willen zu ver\u00e4ndern. Es handelt sich um ein \u201ebesonderes Holz\u201c aus dem nur etwas \u201ebesonderes\u201c entstehen sollte.<\/p>\n

Menschen, die die Freimaurerei suchen, sind ebenfalls aus \u201ebesonderem Holz geschnitzt\u201c. Als ihn schlie\u00dflich sein \u201eErzeuger\u201c, Gepetto, fertiggestellt hat, wirkt der Freiheitsdrang und Pinocchio begibt sich auf eine Abenteuerreise deren Ziel er zun\u00e4chst nicht erkennt.<\/p>\n

Er merkt aber schnell und wird von einer sprechenden Grille und einem geheimnisvollen M\u00e4dchen mit blauen Haaren darauf hingewiesen, wie aus einem Holzkopf ein wahrer Junge, ein wahrer Mensch werden kann.<\/p>\n

Leider l\u00e4sst er sich immer wieder ablenken.<\/p>\n

Entweder ist es ein Marionettentheater, das seinen Weg zur Schule beendet, der Traum eines sorglosen Lebens oder er l\u00e4sst sich von zwei Betr\u00fcgern, dem Fuchs und der Katze, sein kleines Kapital abluchsen.<\/p>\n

Gute Ratschl\u00e4ge seines Vaters Gepetto und anderer, die es gut mit ihm meinen, h\u00f6rt und will er befolgen, erliegt aber immer wieder den Versuchungen. Das ist die Aussicht sein verbliebenes Geld ohne M\u00fchen zu vervielf\u00e4ltigen. Oder grenzenloser M\u00fc\u00dfiggang ohne Gegenleistung in einem Wunderland.<\/p>\n

Wie Pinocchio erleben Freimaurer auf ihren Lebensreisen Versuchungen und Entt\u00e4uschungen, die sie ebenfalls oft nur mit Hilfe wohlgesinnter Menschen ertragen und \u00fcberwinden k\u00f6nnen. Es dauert eine Weile, bis Pinocchio seine Aufgabe und Bestimmung erkennt. Freimaurer arbeiten in gleicher Weise am \u201eErkenne Dich selbst\u201c und sind bem\u00fcht \u201eder zu sein, der sie sein k\u00f6nnen\u201c.<\/p>\n

Deshalb habe ich, in m\u00f6glichst enger Anlehnung an das Original, den \u201ePinocchio\u201c in eine modernere Sprache \u00fcbertragen. Die \u2013 nach den Kapiteln dieses M\u00e4rchens eingeschobenen \u2013 Versuche einer Interpretation, sind nat\u00fcrlich nur subjektive Einordnungen der aus dem M\u00e4rchen zu ziehenden Schl\u00fcsse.<\/p>\n

Ich gehe als Autor davon aus \u2013 und hoffe es \u2013 das die Leser ihre eigenen, und vermutlich abweichenden oder erg\u00e4nzenden Schl\u00fcsse, aus der Lekt\u00fcre dieses \u201eneuen Pinocchio\u201c ziehen werden.<\/p>\n

Was ist der Grund, dass Menschen, genau wie Pinocchio, in einem st\u00e4ndigen Kampf zwischen zwei sich widerstrebenden Kr\u00e4ften stehen?<\/p>\n

Wollen wir nicht alle In Ruhe, in Frieden und in Freundschaft mit der Welt leben?<\/p>\n

Leider herrscht in weiten Teilen unserer Welt weder Ruhe, noch Frieden und echte Freundschaften sind eher selten \u2013 Facebook-Freundschaften z\u00e4hlen nicht -, die meisten haben, wenn sie ehrlich zu sich selbst sind, bestenfalls eine Reihe von \u201eBekannten\u201c.<\/p>\n

Auch der \u201ePinocchio\u201c der heutigen Zeit stellt sich die Frage, welchen Weg er gehen kann und wer seine Freunde sind. \u2028Trotz nie zuvor gekannter Informationsm\u00f6glichkeiten bleiben viele Menschen unwissend und unaufgekl\u00e4rt und verlassen sich, wie Pinocchio, auf die Aussagen anderer. Deren Ausk\u00fcnfte tragen selten zur eigenen Erkenntnis bei, sondern dienen viel h\u00e4ufiger der Befriedigung der Vorhaben der \u201eAuskunftgeber.\u201c<\/p>\n

Worauf hoffen Menschen in Zeiten, in denen lange sicher geglaubte Werte verloren gegangen scheinen? \u2028Auf diese Frage gibt die Geschichte des Pinocchio eine schl\u00fcssige Antwort, die sich am Ende der Geschichte(n) ergibt.<\/p>\n

Man k\u00f6nnte die Geschichte auch als Beschreibung eines \u201ehumanistischen Ideals\u201c bezeichnen – genau das, wonach Freimaurer streben. \u2028Wer in diesem Buch diesen Gedanken folgt, kommt vielleicht zu eigenen, neuen Erkenntnissen.<\/p>\n

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„Pinocchio, ein freimaurerisches Ideal“ von Werner J. Kraftsik gibt’s als eBook\/Book on Demand bei Amazon<\/a>.<\/p>\n