![\"WDR-Mediathek-Screenshot](\"https:\/\/www.freimaurer.online\/wp-content\/uploads\/2014\/08\/Bildschirmfoto-2014-08-28-um-12.52.37.png\")
<\/a>Um eines vorweg zu nehmen: Nein, ich habe den WDR-Beitrag \u00bbDie Geheimnisse der Freimaurer\u00ab aus der Reihe \u00bbPlanet Wissen\u00ab nicht komplett gesehen. Mir fehlte die Zeit. Aber das Echo in der Bruderschaft scheint mir \u00fcberwiegend positiv, wenngleich sich manche Br\u00fcder am freimaurerischen Protagonisten (Klaus-J\u00fcrgen Gr\u00fcn, u. a. Philosophie-Professor und Mitglied einer Frankfurter Loge) st\u00f6ren und daran, dass in dem Beitrag doch recht viel gezeigt und \u203averraten\u2039 wird, was manchem noch Aufzunehmenden, Lehrling oder Gesellen den ein oder anderen \u203a\u00dcberraschungseffekt\u2039 versauen k\u00f6nnte. Eigentlich m\u00fcsste man den einst\u00fcndigen Beitrag also vor einer Weiterempfehlung mit einer \u203aSpoilerwarnung\u2039 versehen.<\/p>\n
Interessant finde ich aber vor allem, dass in dem Beitrag auch ein ehemals hochrangiger Freimaurer zu Wort kommt. Ich habe mich zu der Stelle (ab Minute 38) durchgespult: Burkhard Gorissen hat sich seinerzeit nicht nur mit den ersten drei Graden zufrieden gegeben. Er hatte auch zahlreiche \u00c4mter inne und innerhalb eines der Hochgrad-Systeme den 32. Grad. Er war also \u00bblange Zeit Freimaurer aus vollem Herzen\u00ab, wie die Journalistin treffend bemerkt, habe aber nach 10 Jahren die Freimaurerei verlassen. Die Gr\u00fcnde daf\u00fcr, sagt Gorissen (der \u00fcber seinen Austritt auch ein Buch geschrieben hat), seien vielf\u00e4ltig gewesen. Allem voran der von ihm erlebte Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit:<\/p>\n
\u00bbDer Freimaurer arbeitet am rauen Stein, an sich. Es kommt aber oft in den Logen vor, dass man den Stein des anderen bearbeitet.\u00ab<\/p><\/blockquote>\n
Zweiter wichtiger Grund: Die Freimaurerei war ihm als Katholik offenbar zu \u203aoffen\u2039 (\u00bbSie haben als Freimaurer keine verabsolutierte Wahrheit.\u00ab). Er habe f\u00fcr sich deshalb festgestellt, dass Freimaurerei und katholischer Glaube nicht vereinbar seien. Unter\u2019m Strich stellt er der Freimaurerei durchaus aber auch ein kritisches Lob aus:<\/p>\n
\u00bbSie war sicherlich ein ganz wichtiger Faktor in der Gesellschaft, in der gesellschaftlichen Entwicklung hin zur Demokratisierung, ist es aber heute \u2013 wie ich es sehe \u2013 nicht mehr.\u00ab<\/p><\/blockquote>\n
F\u00fcr \u00bbNonsens\u00ab und \u00bbv\u00f6llig absurd\u00ab h\u00e4lt er Verschw\u00f6rungstheorien zur Freimaurerei:<\/p>\n
\u00bbWer einmal eine Loge von innen gesehen hat, wei\u00df, dass diese Leute, die ja auch einem b\u00fcrgerlichen Verein angeh\u00f6ren, dass das mit der Weltherrschaft \u00fcberhaupt nichts zu tun hat. Ich glaube, die Verschw\u00f6rungstheorien resultieren im Wesentlichen daher, dass unsere Welt sehr komplex geworden ist. Und weil man sich manche Dinge nicht erkl\u00e4ren kann, versucht man es \u00fcber diese Schiene. (\u2026) Aber es ist ein wirklicher Nonsens. (\u2026) Nein, es ist v\u00f6llig absurd. Es gibt sicherlich ein freimaurerisches Geheimnis (\u2026). Ich denke, das findet man auch in sich. Aber es hat wirklich nichts mit Weltherrschaftspl\u00e4nen zu tun. Zumal eine Gesellschaft, die sie im Internet antreffen und in jedem Telefonbuch, die ist nicht mehr geheim.\u00ab<\/p><\/blockquote>\n
Beim Vorspulen bin ich dann auch \u00fcber das Ende des WDR-Beitrags gestolpert:<\/p>\n
Bruder Klaus-J\u00fcrgen Gr\u00fcns Frau sagt, ihr Mann sei durch die Freimaurerei gelassener geworden. Er selbst sieht allerdings noch eine Menge \u203aArbeit am rauen Stein\u2039 vor sich, w\u00fcnscht sich f\u00fcr die Zukunft eine st\u00e4rkere Verschmelzung von Freimaurerei und Wissenschaft, einen Lehrstuhl f\u00fcr Freimaurer-Forschung \u2013 und:<\/p>\n
\u00bbVor allem w\u00fcnsche ich mir, dass die Freimaurerei sich mehr und mehr zu dieser offenen Gesellschaft entwickelt und als eine solche wahrgenommen wird, obwohl nicht alles was dort gemacht wird, jedem gleich preisgegeben wird.\u00ab<\/p><\/blockquote>\n
Ein sch\u00f6nes Schlusswort \u2013 weshalb ich den WDR-Beitrag hier jetzt ausnahmsweise nicht direkt verlinke. ;) Wer suchet, der findet (und bitte an meine Spoilerwarnung denken).<\/p>\n