Das ungewöhnliche Selbsterkenntnis-Experiment eines bloggenden Bruders

Bildschirmfoto 2014-12-05 um 07.20.43

Diese Woche reicht es zeitlich leider nur für einen kurzen Link-Tipp: Ein Artikel über ein ungewöhnliches Experiment, das mein bloggender Mitbruder Haptain Cook gewagt hat. Er hat sich – gewissermaßen im Dienste der Forderungen des 1. und 2. Grades der Freimaurerei (Schaue in dich / um dich!) – gefragt: Wie reagieren eigentlich wildfremde Menschen, wenn man ihnen an ihrem Arbeitsplatz ›auflauert‹ und ganz private Fragen stellt? Zum Beispiel: Was wollten Sie eigentlich als Kind werden – und warum sind Sie’s dann nicht geworden? Liegt Ihre Priorität eher auf dem Beruf oder der Familie? Was hat Sie zuletzt sehr glücklich gemacht? Und – gleiches Recht für alle – die fremde Person hat im Gegenzug auch die Möglichkeit ebenfalls sehr private Fragen zu stellen.

Weil viele dieses Experiment vermutlich als anmaßend empfinden werden, will ich einen Auszug aus Haptain Cooks nahezu lyrischem Fazit vorwegnehmen:

Ich kann das Gespräch nur sehr schwer zusammenfassen oder betrachten. Alles was ich weiß ist, dass von ihm ein seltener Zauber ausging. Wir waren zwei Fremde die sich begegneten, unsere Worte tanzten miteinander und dann, als das Licht anging, gaben wir uns die Hand und jeder ging seines Weges. (…) Es war eine sehr schöne halbe Stunde, in der ich viel über mich gelernt habe und einem wildfremden Menschen mein wahres Gesicht gezeigt habe und die wahre Person hinter der Maske eines anderen Menschen sehen konnte. Es war eine Idee, von der ich sagen kann, dass sie sich sehr gelohnt hat. Wenn man sich in der Gewissheit begegnet, dass man sich im Anschluss nie wieder sehen wird, eröffnet einem das sehr viele neue Möglichkeiten. Brutale Ehrlichkeit und absolute Offenheit. Schade, dass nicht mehr Gespräche so sind. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich heute einen faszinierenden Menschen kennengelernt habe, neue Inspiration bekam und eine wirklich außergewöhnliche Unterhaltung mit einem Menschen geführt habe, der mich auf eine sehr skurille Art berührt hat. Und auch wenn ich beim Schreiben dieser Worte merke, dass ich gerne noch mehr gefragt hätte und manches gerne vertieft hätte: Deal ist Deal. Was bleibt, ist eine schöne Erinnerung.

Trotz Vorwegnahme des Fazits: Es lohnt sich wirklich die ganze Geschichte zu lesen und damit auch die Entwicklung dieses ungewöhnlichen ›Experiments‹ zu verfolgen.
Ich frage mich: Wie hätte ich wohl reagiert?
Und wie hättet Ihr reagiert? Hättet Ihr den Mut gehabt, ehrlich zu antworten? Welche Fragen hättet Ihr eurem unbekannten Gegenüber gestellt?